Alltagsgegenstände als sogenannte „offene Materialien“ haben für alle Kinder einen hohen Aufforderungscharakter. Sie laden ein zum Forschen, Ausprobieren und kreativem Tun. Sie sind direkter Bestandteil der kindlichen Erlebniswelt und ermöglichen einen vielseitigen Gebrauch. Beim Umgang mit den Materialien untersuchen die Kinder deren Eigenschaften mit allen Sinnen. In diesem Beitrag nutzen wir Alltagsmaterialien, um die Kreativität der Kinder zu fördern und fordern. Also, viel Spaß beim Basteln mit Alltagsmaterialien!
Kreativität fördern
Der kreative Tätigkeitsbereich ist nicht nur allein auf Malen und Gestalten beschränkt. Kreativität ist z.B. auch gefragt beim Finden von Lösungen, beim Nachdenken über bestimmte Aufgaben und ganz allgemein im kindlichen Spiel und ist daher eine Alltagskompetenz, die in allen Bildungsplänen berücksichtigt wird. In der Gestaltung erleben Kinder einen Prozess von der Idee, deren Umsetzung und des anschließenden Ergebnisses.
Gestalterische Tätigkeiten fördern u.a. die Abstraktion und das räumliche Vorstellungsvermögen, die Feinmotorik, die Auge-Hand-Koordination, strukturiertes Vorgehen, Kennenlernen von Materialien und die kognitive Flexibilität.
Gestalten ermöglicht den Kindern, selbstständig tätig zu werden und die eigene Selbstwirksamkeit zu erfahren. Fantasievoll können Botschaften mitgeteilt und Erlebnisse verarbeitet werden.
Gestalten ist nicht an Sprache gebunden und so eine Möglichkeit für alle, sich auszudrücken. Kinder sind in der Lage, alles Mögliche in unterschiedlichen Gegenständen und Materialien zu sehen und diese für ihre Zwecke zu nutzen. Deswegen bedarf es keiner teuren Anschaffungen, um sie zu gestalterischen Prozessen anzuregen.
Was kann man aus Alltagsgegenständen basteln?
Die folgenden Bastelanregungen veranschaulichen wie alltägliche Materialien genutzt werden können. Die Kinder finden bestimmt noch viele weitere Möglichkeiten. Deswegen sollte das Material ihnen frei zur Verfügung stehen.
Fantasietiere aus Papprollen
Materialien:
- Papprollen jeglicher Art
- Schere
- Wolle
- Farbe
- Pinsel
- Reste von Fotokarton
- Klebstoff
- Schraubenzieher
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Und so wird’s gemacht:
Zunächst wird überlegt, wie das Fantasietier aussehen soll:
- Wie viele Körperteile hat mein Tier? Kopf, Bauch, Arme, Füße, Schwanz, Flügel?
- Welche Farbe hat mein Tier?
- Was brauche ich dafür?
Nun werden die Materialien zusammengesucht und so angeordnet, wie das Tier später aussehen soll. Die einzelnen Körperteile werden nun mit Farbe angemalt oder mit Papier beklebt. Auch Körperformen, die eine Papprolle nicht darstellen kann, können durch zurechtgeschnittene Kartons hinzugefügt werden. Mithilfe eines Schraubenziehers werden nun Löcher in die Papprollen gebohrt. Im Anschluss werden die „Papprollen-Körperteile“ mit Wolle verknotet.
Tipp: Lasse ausreichend Abstand zwischen den Teilen, damit die Körperteile beweglich sind. Augen, Ohren, Nase, Zunge etc. können am Ende durch Fotokarton o.Ä. dazugestaltet werden. Die höchsten Körperteile des Tieres müssen mit einem zusätzlichen Wollfaden versehen werden, um es entsprechend aufhängen zu können.
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BAUSTEiNE KiNDERGARTEN Ausgabe 2/2020
Alltagsmaterialien rücken in dieser Ausgabe als Spielmaterialien in den Fokus. Insbesondere stellen wir Dir Anregungen aus den Bereichen Sprache, Bewegung, Kreativität, Musik, Wahrnehmung und Kognition vor.
Papiertütentiere
Diese Tiere können als Fabelwesen gestaltet oder aber auch Tieren aus Bilderbüchern, Geschichten und Märchen nachempfunden werden und dann von den Kindern für kleine Rollenspiele genutzt werden.
Materialien:
- unterschiedliche Papiertüten, z.B. Butterbrottüten, spitze Obsttüten, kleine Papiertragetaschen
- Küchenkrepp
- Filzstifte
- Klebefilm
- Klebestift
- Wolle
- Papierreste
- eventuell große Wackelaugen

Und so wird’s gemacht:
Die Papiertüten werden ähnlich wie Sockentiere hergestellt. Dazu wird die geschlossene, untere Seite vorsichtig nach innen geschoben, sodass ein Maul entsteht. Fasst man von innen in die Tüte, kann das Maul mit den Fingern geschlossen und geöffnet werden.
Die Tüte wird nun entsprechend dem ausgesuchten Tier oder Fabelwesen gestaltet. Dazu wird ein Blatt Küchenkrepp gefaltet und vorsichtig in die Tüte geschoben, da Farbe und Klebstoff sonst durchlaufen. Die Wolle (z.B. für Haare) wird am besten mit Klebefilm angeklebt. Aus den Papierresten können z.B. Ohren, Hörner oder Zähne gefertigt werden.
Hinweis: Das Küchenkrepp muss entfernt werden, bevor der Klebstoff trocknet, da es sonst mit festklebt.
Viele Grüße von der
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Abfall, Müll & Alltagskram (Buch aus dem Ökotopia Verlag/PDF zum Download)
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