In diesem Beitrag warten zwei spannende Experimente für Kinder zum Thema „Wasser“ auf euch. Staunende Kinder und große Augen sind garantiert.
Warum ist das Experimentieren für Kinder wichtig?
Kinder sind von Natur aus mit einem Forscherdrang ausgestattet. Kleine, aus der Sicht eines Erwachsenen, scheinbar unwichtige Beobachtungen führen dazu, dass sie ihr Lebensumfeld Stück für Stück erkunden. So hat bereits ein einjähriges Kind viele Male am Tag die Beobachtung machen können, dass alle Gegenstände, die ihm aus der Hand gleiten, zu Boden fallen. Dass dies mit der Erdanziehung zusammenhängt, erfährt es erst Jahre später. Doch sind diese vielen kleinen Beobachtungen wichtig, um sich in der Welt zurechtzufinden und um Zusammenhänge zu verstehen.
Was lernen die Kinder beim Experimentieren?
Durch Experimente werden soziale und sprachliche Kompetenzen gefördert, Lernprozesse entwickeln sich. Eine abschließende Dokumentation, zum Beispiel durch gemalte Bildkarten oder Fotos, festigt das neu erworbene Wissen. Anhand der Dokumentation können die Kinder dann ihre Experimente alleine, mit Freunden oder in der Familie wiederholen.
Die Kinder sammeln eine Menge neuer Eindrücke und Erfahrungen, die sich tagtäglich auf ihre unmittelbare Lebenswirklichkeit beziehen. Sie lernen ein Experiment in der zeitlich richtigen Reihenfolge wiederzugeben und passende Adjektive zu finden. Außerdem üben sich die Kinder in der Feinmotorik.
Spannende Experimente mit Wasser
Der Lotus-Effekt
Und so wird’s gemacht:
Jedes Kind erhält ein Tulpen- und ein Salatblatt. Sie ertasten die Oberfläche der Blätter, riechen daran und untersuchen sie mit ihren Lupen. Nun geben sie mit einer Pipette etwas Wasser auf die Blätter. Was geschieht? Wie verhält es sich, wenn sie mit der Sprühflasche noch mehr Wasser auf die Blätter geben? Die Kinder sehen, dass die Wassertropfen auf dem Tulpenblatt kleine Perlen bilden und, ohne das Blatt zu benetzen, herabrollen. Das Salatblatt hingegen wird „nass“. Im Vergleich zum Tulpenblatt klebt etwas Wasser regelrecht auf dem Blatt.
Nach dieser Erkenntnis können die Kinder mit anderen Materialien (Gewürzpulver, Honig, Marmelade) ihre Blätter beträufeln, mit der Sprühflasche anspritzen und beobachten, was passiert.
Wieder perlt das Wasser in Tropfen ab und nimmt dabei die Schmutzpartikel der Oberfläche mit. Den Reinigungsprozess, der sich bei der Tulpe beobachten lässt, nennt man „Lotus-Effekt“, benannt nach der asiatischen Lotusblume. Genau wie einige heimische Blumen (z.B. Frauenmantel oder Kapuzinerkresse) weist die Lotusblume eine besondere Oberfläche auf. Viele winzige Erhebungen, die mit Wachs beschichtet sind, lassen einen geringen Kontakt zum Wasser zu.
Die Kinder werden sensibilisiert für die unterschiedlichen Erscheinungsformen von Pflanzen und betrachten diese künftig vielleicht etwas genauer.
Wie Pflanzen trinken
Materialien:
- 2 Gläser Wasser
- 2 Füllerpatronen mit blauer oder schwarzer Tinte
- 2 weiße Tulpen
- Küchenmesser
- Schneidebrett
Und so wird’s gemacht:
Pflanzen benötigen Wasser zum Wachstum. Dieses Experiment zeigt den Kindern, dass das Wasser nicht nur in die Wurzeln eindringt, sondern bis oben in die Pflanze aufgesogen wird.
Dazu füllen die Kinder zunächst zwei Gläser mit Wasser. In eines der Gläser geben sie zusätzlich den Inhalt zweier Tintenpatronen und rühren kräftig um. Nun die Tulpen auf das Schneidebrett legen und die Stängel etwas einkürzen.
An der frischen Schnittstelle fällt es den Blumen leichter, das Wasser aufzunehmen.
Anschließend sofort je eine Tulpe in eines dieser Gläser stellen. Bereits nach wenigen Stunden zeigt sich, dass die Tulpe ihr Blumenwasser bis in die Blütenblätter gezogen hat.

Mehr zum Thema „Was ist MINT?“ erfahrt ihr in der Kolumne von Svenja Gleffe.
Weitere Experimente stellen wir euch in folgenden Beiträgen vor.
Eure Redaktion von