In unserer neuen Vorschul-Kolumne von Alexandra Reichenberg dreht sich alles um die Vorschulzeit: Wie kann ich als Fachkraft dieses Thema angehen, wie kommuniziere ich diesbezüglich mit den Eltern und natürlich stellen wir Dir wertvolle Anregungen und Beispiele für deinen Kita-Alltag vor. Viel Spaß beim Lesen!
Der berühmte Ernst
Wer ist nochmal Ernst? Ja, genau der! Der Ernst, der beginnt, wenn Kinder in die Schule kommen. Ist das wirklich so?
In den ersten Jahren wird der Kindergarten häufig eher als Betreuungs-, denn als Bildungseinrichtung wahrgenommen. Bricht dann aber das letzte Kita-Jahr an, steht der Übergang an die Grundschule bevor, ändert sich dies oftmals. Bei einigen Eltern tauchen Fragen, manchmal auch Unsicherheiten, auf, die dann die Fachkräfte in der Kita erreichen.
Welche Elterngruppen gibt es?
Es gibt ganz unterschiedliche Elterngruppen:
Einige Eltern gehen die neue Situation unkompliziert an. Nennen wir sie die entspannten Eltern. Sie haben Vertrauen in ihr Kind und sind sicher, dass die Grundschulzeit einfach ein schöner und wertvoller Lebensabschnitt ist, der zur Biografie ganz selbstverständlich mit dazu gehört und entsprechend ablaufen wird.
Andere Eltern plagen Sorgen darüber, ob ihr Kind den Anforderungen gewachsen ist, die es in der Schule erwartet. Diese Gruppe könnte man die unsicheren Eltern nennen. Bei ihnen tauchen solche Fragen auf wie:
- Ist mein Kind überhaupt schulreif?
- Wird es sich in der neuen Umgebung zurechtfinden?
- Welche Schule passt?
- Was kann ich tun, damit mein Kind möglichst gut vorbereitet in der Schule startet?
Es gibt auch die Eltern, für die Bildung an erster Stelle steht. Diese Gruppe könnte die ehrgeizigen Eltern heißen. Viel Wissensvermittlung ist hier das A und O. Das Augenmerk meist auf die vermeintlich „beste“ Schule gerichtet, die hier viele Möglichkeiten offeriert. Solche Eltern forcieren auch häufig eine frühe Einschulung und haben die Ausbildung ihres Kindes manchmal bereits akribisch im Kopf durchgeplant.
Aber bei allen Unterschieden sind sich Eltern in einem Punkt wahrscheinlich einig: Sie wünschen sich einen guten Start in der Schule für ihre Kinder und hierfür die passende Umgebung. Einen Lern- und Lebensraum, an dem die Kinder sich wohl- und angenommen fühlen, Freunde haben und eine positive Entwicklung nehmen.
Kein Patentrezept für einen gelungenen Schulstart
An diesem Punkt sollte in der Arbeit mit den Eltern angeknüpft werden. Es gibt kein Patentrezept für einen gelungenen Schulstart, wohl aber Angebote und Möglichkeiten, mit denen eine gute Grundlage geschaffen werden kann. Jedes Kind als eine eigene kleine Persönlichkeit mit Stärken und Schwächen anzunehmen, gemeinsam daran zu arbeiten, den Kindern notwendige Kompetenzen zu vermitteln, sie individuell zu fördern, sollte das Ziel einer erfolgreichen Vorschularbeit in der Kita sein. Dann kann auch der Ernst des Lebens kommen! Impulse dafür findest Du ab sofort in dieser Kolumne.
Ich freue mich darauf!
Deine Alexandra Reichenberg
Ausgaben passend zum Thema
- Clever durch die Vorschulzeit (Buch aus dem Ökotopia Verlag/PDF zum Download)
Pfiffige Spiele für Vorschulfüchse (Buch aus dem Ökotopia Verlag/PDF zum Download)
Komm mit in die Schule (Bausteine Kindergarten – Sprachförderung/PDF zum Download)
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Sprachförderung und Sprachbildung
Die Ausgaben dieser Reihe helfen Erzieherinnen und Erziehern, Sprachtherapeutinnen und -therapeuten und interessierten Eltern im Kindergarten oder während der Sprachtherapie dabei, Sprachentwicklungsstände festzustellen und diesen individuell zu begegnen.
Alexandra Reichenberg ist Erzieherin und Kunsttherapeutin. Sie arbeitet seit mehr als 25 Jahren im Kindergarten- und Grundschulbereich sowie in der Familienbildung.
