Der Berufsalltag ist herausfordernd. Deshalb braucht es zeitgemäße Arbeitsmittel – und die sind heute oft digital. Unsere Kolumnisten Jasmin Block erkennt hierin große Potenziale für die Kita.
Tausche Hektik gegen …
Wenn ich mich an meinen Berufsalltag als Erzieherin und Kita-Leitung zurückerinnere, fehlen mir die Menschen: die Kinder, das Team, die Familien. Was mir nicht fehlt? Die Hektik. Und das Gefühl, einen Spagat zwischen den Kindern und meinen To-dos machen zu müssen.
Damals wie heute suchen Kita-Fachkräfte nach Lösungen, den Alltag möglichst effizient zu gestalten. Prozessoptimierung, könnte man sagen. Oder ganz praktisch: Organisatorische Aufgaben schnell und zielgerichtet zu erledigen, um möglichst viel Zeit für die pädagogische Arbeit am Kind zu haben. Und für persönliche Gespräche mit den Eltern und dem Team. Wertvolle Interaktionen eben. Was dabei hilft?
… eine smarte Helferin!
Im Ernst? Ja! Zugegeben, eine Kita-App ist nicht die Lösung für alles. Doch sie kann wirklich entlasten und dazu beitragen, dass Kleinkram nicht mehr Raum einnimmt, als er muss. Das ist meine Erfahrung, aber auch die vieler Einrichtungen, die schon länger ein solches Werkzeug einsetzen. So kann man sich im Alltag wieder auf das Wesentliche fokussieren: Die Tätigkeit als professionell ausgebildete pädagogische Fachkraft.
Prinzip: Ergänzen, nicht ersetzen.
Schon melden sich kritische Stimmen. Wenn per Kita-App kommuniziert wird, leidet sicher das persönliche Gespräch mit den Eltern und im Team. Das wäre in der Tat dramatisch! Passiert aber nur, wenn man an Ersatz denkt. Deshalb sind digitale Wege „nur“ eine prima Ergänzung. Zugegeben, der niederschwellige Gesprächsanlass fällt weg. Aber Du wirst einen anderen Zugang zu Deinem Gegenüber finden, da bin ich sicher.
Wie wäre es denn mit qualitätvoller Beziehungsarbeit, die Transparenz und Vertrauen fördert? Etwa mithilfe einer kleinen Story über den abenteuerlichen Kita-Tag des Kindes? Durch Übergangsbegleitung in der Bring- und Abholzeit wird tagtäglich die Wertigkeit Deines Berufes und die Qualität Deiner Arbeit deutlich. Viel mehr als bei: „Toms Gummistiefel sind zu klein, soll ich vom Kollegen ausrichten“.
Beispiele für Kita-Apps:
- CARE Kita-App
- Stramplerbande
- KidsFox
- Sdui
- Kindy
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BAUSTEiNE KiNDERGARTEN Ausgabe 3/2021
App ist wie Zettel, nur krasser
Hin und wieder höre ich von Fachkräften, dass sie lieber mit Stift und Zettel arbeiten. Es gibt verschiedene Gründe, an herkömmlichen Strategien festzuhalten. Eine Kita-App einzuführen ist ja schon ein klein wenig aufregend – wie jede Veränderung. Trotzdem wünsche ich mir, dass sich mehr Teams trauen, sich auf den Weg zu machen. Denn die Chancen sind viel größer, als nur Papier einzusparen. Das Handbuch Digitale Kita ist voll von Beispielen, die direkt aus der Praxis kommen und das belegen.
Technikgetrieben? Keineswegs!
Ja, ich bin 100%ig davon überzeugt, dass Kita-Apps Entlastungspotenziale bergen und die Kita-Qualität fördern. Am besten gelingt der Einsatz digitaler Arbeitsmittel, wenn man nicht von den Funktionen der Software, sondern vom Bedarf der Kita aus denkt: Was läuft im Alltag nicht so gut? Was kostet Tag für Tag (zu viel) Zeit? Was nervt kolossal? Und andererseits: Was darf auf keinen Fall passieren?
So individuell wie jede Kita ist, so unterschiedlich sind auch die Ziele, Nutzungsweisen und Effekte. Welche Erfahrungen hast Du mit digitalen Tools in der Kita gemacht?
Deine Jasmin Block
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