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Unistudium oder Ausbildung an der Berufsfachschule?

Unistudium oder Ausbildung an der Berufsfachschule
Unistudium oder Ausbildung an der Berufsfachschule? © micromonkey – Adobe Stock
Beitragsübersicht

Macht es für die frühpädagogische Arbeit in der Kita eigentlich einen Unterschied, ob man/frau staatlich anerkannte(r) Erzieher/-in ist oder ein Pädagogikstudium an einer Universität absolviert hat? Und wie ist es aktuell überhaupt um die Akademisierung des Berufs bestellt?

Berufszweig an die Hochschulen verlagern?

Über die Akademisierung des Berufsbildes Erzieher/-in wurde in den letzten Jahren viel geschrieben, mehrjährige Uni-Studiengänge wurden eingeführt und neue Stellen (z.B. die der Kindheitspädagogin) wurden geschaffen. Doch immer wieder stellt sich für viele die Frage, ob man diesen Berufszweig an die Hochschulen verlagern sollte?

Es sind sich sicher alle darüber einig, dass Menschen, die ihren Dienst in das Leben junger Kinder oder gar Kleinstkinder stellen, über ein fundiertes pädagogisches Fachwissen verfügen sollten.

Aber ist es andererseits gesellschaftlich vertretbar, sich mitunter mehr als fünf Jahre auf das Studium zu konzentrieren und vom kargen Studierendensalär zu leben, um letztlich im Berufsleben als pädagogische Fachkraft in einer Kita gerade mal eben so viel zu verdienen, dass es gerade zum Leben reicht.

Allein der Gotteslohn reicht nicht

Gewiss ist es für alle Akteurinnen und Akteure im Umfeld Kita eine (persönliche) Bereicherung, Kinder in Ihrem Entwicklungsprozess bildungsorientiert zu begleiten, aber allein der Gotteslohn reicht eben nicht aus.

Vom Fachkräftemangel und der daraus resultierenden enormen Arbeitsbelastung mal ganz zu schweigen. Je nach Bundesland dauert die Ausbildung mit Abitur ca. drei, ohne Abi ca. vier Jahre.

Hinzukommt, dass – wie beispielsweise das Aachener Modell zeigt – zur Bekämpfung des Fachkräftemangels in Kitas nun Großeltern oder Personen im Rentenalter, die nur irgendeinen Bezug zu Kindern haben, akquiriert werden. Da kann man schon verstehen, wenn vor lauter Wut und Verzweiflung der Boxsack malträtiert wird …

Eine Ausbildungsvergütung für alle angehenden Erzieher/-innen

Für eine bessere Bezahlung sollten alle Verantwortlichen in Politik und Gesellschaft nun endlich Konzepte erarbeiten, die eine adäquate Entlohnung und somit auch eine Aufwertung des Berufsbildes Erzieher/-in enthalten.

Denn so hilfreich und sinnvoll in der aktuellen prekären Situation in den Kitas die Interimslösung mit Großeltern und Rentner/-innen auch ist, so „gefährlich“ ist sie auch. Nämlich dann, wenn sich dieser Gewöhnungseffekt einstellt, so nach dem Motto „Geht doch!“. Und es muss für alle angehenden pädagogischen Fachkräfte flächendeckend eine Ausbildungsvergütung geben!

Somit muss noch einmal der Bogen zur Akademisierung geschlagen werden. Denn da bekommen die Studierenden immerhin mehr BAföG und schließen mit dem Bachelor ab. Aber was nützt es, wenn sich das im Berufsleben dann doch nicht auszahlt. Solange sich dieser Aufwand nicht bezahlt macht, ist es um die Akademisierung des Berufs nicht gut bestellt.

Viele Grüße
Eure Redaktion von
BAUSTEiNE KiNDERGARTEN
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