Steht bei Dir in der Kita die Überarbeitung der Konzeption an? Mit diesem Beitrag möchten wir Dich bestärken das Thema wirklich anzugehen, denn Konzeptionsarbeit ist kein Nice-to-have, sondern ein Must-have!
Qualitätsmanagement in der Kita
Konzeptionsarbeit ist ein fortlaufender Prozess und ein wichtiger Teil der Qualitätsentwicklung in der Kita. Ist die Konzeption doch das Aushängeschild der Einrichtung, der Leitfaden für Mitarbeiter/-innen und das Schlüsselloch für die Erziehungsberechtigten in die pädagogische Arbeit. Sie spiegelt die Werte wider, die in der Kita gelebt werden, beschreibt pädagogische Handlungsansätze, mit welchen in der Einrichtung gearbeitet wird und sie setzt Ziele für die Zukunft. Kurz, sie ist die Werbebroschüre der Einrichtung, welche appetitlich beschreibt, was potenzielle Kundinnen und Kunden von der Einrichtung erwarten dürfen.
Umso wichtiger ist es, diese Konzeption regelmäßig zu überarbeiten und auf Aktualität und Richtigkeit zu überprüfen. Die Kundschaft erwartet, das vorzufinden, was ihr versprochen wird. Das gilt im Schnellrestaurant genauso wie in der Kindertagesstätte. Ungünstig ist z.B., wenn ausgiebig der Snoezelraum beschrieben wird und in der Konzeption beschrieben steht, wie wichtig es ist, dass Kinder Rückzugsorte und Ruhephasen geboten werden, es dieses Angebot aber nicht mehr gibt, weil der Raum in ein Kindertheater umgewandelt wurde.
Natürlich ist es richtig, die Gegebenheiten den Bedürfnissen der Kinder anzupassen. Und wenn Du einen Theaterraum brauchst, dann ist das so. Aber das bedeutet eben, dass Du Änderungen in der Konzeption vornehmen müsst.
„Wir kochen unser Mittagessen täglich frisch“ muss ebenfalls weichen, wenn inzwischen ein Caterer mit der Lieferung des Mittagessens beauftragt wurde.
Auch sind eingefügte Fotos zu überdenken und ggf. auszutauschen. Wenn der kleine Frank, der in der Konzeption auf Seite 3 an der Kletterwand hängt, inzwischen schon selbst seine Kinder in die Einrichtung bringt, dann hat sein Foto dort nichts mehr zu suchen, auch nicht aus nostalgischen

Konzeptionsarbeit als Chance
Konzeptionsarbeit ist auch immer wieder eine Chance, die eigene Haltung zu reflektieren und sich ggf. neu zu orientieren. Stehen wir noch zu den Ansätzen, sind die Ziele erreicht und müssen durch neue ersetzt werden, welche neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse gibt es inzwischen?
Fragen, mit denen Du Dich im Team auseinandersetzen solltest. Es macht also in vielerlei Hinsicht Sinn, sich einmal im Jahr mit Ihrem Team in die Konzeptionsarbeit zu stürzen.
„Dafür haben wir keine Zeit!“ ein beliebter Satz. Aber vielleicht lässt sich ein kleines Zeitfensterchen finden.
Halte einen Konzeptionstag im Jahr für diese Aufgabe frei. Oder nutze den Januar, in dem erfahrungsgemäß weniger anliegt? Wie wäre es, wenn Du Arbeitsgruppen bildest?
Schließlich müssen nicht immer alle Teammitglieder in jeden Prozess mit eingebunden werden. So musst Du Dich sich nur in voller Teambesetzung treffen, um die Ergebnisse zu besprechen und Entscheidungen zu treffen.
Übrigens: Der § 22a des achten Sozialgesetzbuches thematisiert die Förderung von Tageseinrichtungen. In der Qualitätssicherung und -weiterentwicklung der Einrichtung, die durch den Einsatz einer Konzeption sichergestellt werden soll. Konzeptionsarbeit ist also kein Nice-to-have, sondern ein Must-have!
Mehr Anregungen zum Qualitätsmanagement findest Du in der Ausgabe „Und plötzlich Führungskraft (Teil 2)“ erschienen in der Reihe „Leitung & Team“.
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