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Partizipation in der Kita

Partizipation in der Kita

Ein Spiel im Stuhlkreis aussuchen, das dann auch gespielt wird, beim Mittagessen etwas nicht essen müssen, weil man es schon probiert hat und es nicht geschmeckt hat oder auch mal im Gruppenraum barfuß laufen, obwohl es gerade Winter ist. Wünsche und Bedürfnisse von Kindern ernst nehmen und respektieren, hat viel mit der Haltung der Fachkraft zu tun. Doch Kinder können auch an demokratischen Entscheidungen beteiligt werden. Wie kann Partizipation in der Kita aussehen? In diesem Beitrag stellen wir Dir Impulse und Hintergrundwissen zu diesem Thema vor.

Wie sieht Partizipation in der Kita aus?

Selbstbildung braucht das Interesse und die Aktivität des Kindes. Deshalb ist das Lernen in der Frühpädagogik stets mit der Lebenswelt und den Alltagsthemen des jungen Kindes verknüpft.

Was brauchen Kinder heute? Um in unserer modernen, schnellen und globalisierten Welt zurechtzukommen, brauchen Kinder vielfältige Kompetenzen, auch, um sich später in der Erwachsenenwelt zurechtzufinden.

Ein Kind, das weiß, wie man sich Wissen selbst aneignen kann, wird unabhängiger von anderen Personen. Wenn ein Kind seinen eigenen Fähigkeiten vertraut und sich auch neue Aufgaben zutraut an denen es wachsen oder daraus lernen kann, wird mit Misserfolgen besser umgehen können und selbstbewusster zu seinen eigenen Fehleinschätzungen stehen können.

Lernen zu lernen

Kinder sollten Wissen nicht mehr eingetrichtert bekommen. Kompetenzen, wie man sich Lernen aneignen kann oder wie man zu Wissen gelangt, sind wertvolle Fähigkeiten des Kindes.

Heute sind aktive Kinder gefragt, die sich im Team behaupten, ihre Meinung vertreten oder die Meinung von anderen anerkennen. Das üben bereits Kindergartenkinder in den Kinderkonferenzen, Projekten oder Morgenkreisen.

Gemeinsam an Lösungen von Problemen zu arbeiten und stolz darauf sein, wenn die Lösung zum Erfolg führt, das schaffen schon Vorschulkinder. Dabei ist es wichtig, eigene Entscheidungen oder die von anderen Kindern auch reflektieren und überdenken zu können. Ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen ist nötig, wenn ein Kind ein anderes verstehen möchte. Diese Eigenschaft führt zu mehr Solidarität in der Gruppe.

Grundstein für demokratische Bildung

Ein weiterer wichtiger Schritt ist die Fähigkeit aus der Informationsflut das Relevante zu erkennen und daraus sein Handeln abzuleiten.

In einer Umgebung in der sich Kinder beteiligen dürfen und ihre Anliegen ernst genommen werden, können sich junge, selbstbewusste Menschen entwickeln.

Partizipation bedeutet nicht, den Kindern alle Entscheidungsgewalt zu überlassen. Kinder müssen achtsam begleitet werden von Erwachsenen, die offen für ihre Belange sind und sie altersentsprechend unterstützen.

Stufen der Beteiligung nach Roger Hart und Wolfgang Gernert

Stufe 1: Fremdbestimmt
Das Kind ist nicht beteiligt. Es hat keine Kenntnisse der Ziele und versteht den Sinn nicht. Es ist manipuliert.

Stufe 2: Dekoration
Das Kind wirkt mit, ohne zu wissen, warum es das tut, z.B. vorsingen auf einer Veranstaltung.

Stufe 3: Alibi Teilnahme
Das Kind hat nur scheinbar eine Stimme, die jedoch keine Wirkung hat. Es entscheidet jedoch selbst,
ob es an dem Angebot teilnimmt oder nicht.

Stufe 4: Teilhabe
Das Kind kann ein gewisses Engagement der Beteiligung zeigen.

Stufe 5: Zugewiesen, aber informiert
Ein Projekt ist von Erwachsenen vorbereitet und das Kind ist gut informiert. Es versteht, worum es geht.

Stufe 6: Mitwirkung
Kinder werden angehört und befragt, haben jedoch keine Entscheidungskraft. Sie nehmen indirekt Einfluss durch Interviews oder Fragebögen.

Stufe 7: Mitbestimmung
Das Kind wird tatsächlich bei Entscheidungen einbezogen. Die Idee kommt vom Erwachsenen, alle Entscheidungen werden gemeinsam demokratisch mit dem Kind getroffen.

Stufe 8: Selbstbestimmung
Das Projekt wird vom Kind initiiert. Diese Eigeninitiative wird von einem engagierten Erwachsenen unterstützt. Entscheidungen trifft das Kind selbst, mit den Erwachsenen wird das Tun reflektiert.

Stufe 9: Selbstverwaltung
Die Kinder haben die völlige Entscheidungsfreiheit. Entscheidungen werden dem Erwachsenen lediglich mitgeteilt

Entdecke die Ausgabe

Resilienz – Was Kinder stark macht
BAUSTEiNE KiNDERGARTEN Ausgabe 2/2023

Wie Kinder mit schwierigen Situationen umgehen, ist einer Frage ihrer Resilienz. Unter dem Thema Resilienz soll diese Ausgabe von Bausteine Kindergarten Impulse und Anregungen bieten.

Morgenkreisaktion: Ich entscheide mit!

Materialien:

  • Bildkarten je nach Aktion
  • Gegenstand für die Entscheidungsfindung, z.B. Schuh des Kindes, ein Kieselstein, etc.

 

So kann es gehen:

Ein Ausflug steht an und die Kinder dürfen das Ziel mitentscheiden. Die Vorschläge der Kinder werden aufgeschrieben.

Für den nächsten Morgenkreis werden dazu entsprechende Bildkarten vorbereitet. Nun dürfen die Kinder ihren Gegen- stand dort hinlegen, wo sie gerne hingehen möchten.

Findet keine Bildkarte die Mehrheit, kann man zunächst die Bildkarten mit den wenigsten Gegenständen zur Seite legen und erneut abstimmen.

Letztendlich gewinnt der Vorschlag mit den meisten Schuhen. Dieser wird im Zimmer aufgehängt.

Bei folgenden Aktivitäten können die Kinder beteiligt werden:

  • Gestaltung, z.B. der Laternen, des Fensters, des Jahreszeitentisches
  • Aktivitäten, z.B. Spielplatz oder Außengelände
  • Tagesablaufgestaltung oder die Gestaltung des Morgenkreises
  • Mitbestimmung bei der Speiseplanzusammenstellung
  • Gestaltung des Raumes
  • Was vom Gruppengeld gekauft wird
  • Projektthemen

Viele Grüße von der

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