Murmelspiele sind eine klassische Aktivität für Kinder im Kindergartenalter. Sie sind vielseitig und bieten eine breite Palette an Entwicklungsmöglichkeiten für Kinder. Sie sind nicht nur unterhaltsam, sondern unterstützen auch die ganzheitliche Entwicklung in vielen Bereichen: Feinmotorik, Hand-Auge-Koordination, Kognition, Sozialverhalten, Konzentration und Geduld, Kreativität, mathematische Fähigkeiten und physikalisches Verständnis. In diesem Beitrag stellen wir Dir einige Murmelspiele vor, die Kindern sicherlich viel Freude bringen werden.
Murmelspiel-Geschichte
Murmelspiele gibt es bereits seit der Antike. In Europa fanden sie ab dem 15. Jahrhundert eine weite Verbreitung. Murmeln wurden früher vornehmlich aus Ton gefertigt. Aber es gab auch Murmeln aus anderen Materialien.
Das Wort Murmel leitet sich etwa vom mittelhochdeutschen Marmel (Marmor) ab. Glasmurmeln, die heute weitverbreitet sind, gibt es in diesem großen Umfang erst seit der Mitte des 19. Jahrhunderts, dem Zeitalter der industriellen Revolution. Murmeln kennt man aber auch als Klicker, Knicker, Dotz, Dutzer und noch vielen anderen Namen.
Murmelspiel – selbst gemacht
Materialien:
- lufttrocknende Modelliermasse in Rot und Weiß
- Messer
- Chiffonsäckchen zur Aufbewahrung
Und so wird’s gemacht:
Die Kinder können sich ein Murmelspiel ganz einfach aus lufttrocknender Modelliermasse selbst herstellen. Hierzu rollen sie einige etwa gleich große Kugeln, etwa in der Größe einer Haselnuss.
Damit das klappt, können aus einer dünnen Rolle gleich große Stücke geschnitten und anschließend zwischen den Händen rund gerollt werden. Nach dem Trocknen verstaut jedes Kind seine Murmeln in einem Chiffonsäckchen und das Spiel kann beginnen.
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BAUSTEiNE KiNDERGARTEN Ausgabe 2/2021
Spielen ist ein kindliches Grundbedürfnis, das in der heutigen Lebenswelt leider oft zu kurz kommt. Es wird häufig auch als Nebensächlichkeit abgetan. Dabei findet gerade über das Spielen ein riesiger Wissenserwerb statt. Mit den Angeboten in dieser Ausgabe soll die Freude am Spielen befeuert und verankert werden.
Murmeltopf
Material:
fünf Murmeln für jedes mitspielende Kind
Ort:
Sandkasten
Und so wird’s gemacht:
Die Kinder graben vier faustgroße, quadratisch angeordnete Mulden in den Sand. In die Mitte wird eine weitere Mulde gegraben. Vor dieser Mulde, den Topf, graben die Kinder noch eine kleinere Mulde. Etwa einen bis zwei Meter vor den Mulden wird eine Startlinie in den Sand gezeichnet. An dieser Linie stellen sich die Kinder mit ihren Murmeln auf. Nacheinander versuchen sie dann eine ihrer Murmeln in den Topf zu werfen. Für jede Murmel, die in einer der vier Eckmulden oder der kleineren Mulde vor dem Topf landet, muss der jeweilige Spieler zwei seiner Murmeln in den Topf legen. Derjenige Spieler, der den Topf trifft, bekommt alle darin liegenden Murmeln.
Das Spiel endet, sobald ein Spieler keine Murmeln mehr hat. Nun wird gezählt. Sieger ist das Kind mit den meisten Murmeln.
Murmelhaus
Materialien:
- Schuhkarton
- Malkittel
- Borstenpinsel
- zwei unterschiedlich farbige Tonpapiere
- Schere
- Filzstifte
- ausreichend Murmeln für alle teilnehmenden Kinder
- Stift
- Papier für die Spielleitung

Und so wird’s gemacht:
Der Schuhkarton wird mit der offenen Seite nach untern hingestellt. Die Kinder basteln aus Tonpapier ein für eine der Längsseiten passend großes Haus. Dort hinein werden mehrere unterschiedlich große Tore geschnitten. Diese erhalten, abhängig von ihrer Größe, Punkte, welche die Kinder gemeinsam mit der Spielleitung festlegen und auf das Murmelhaus schreiben. Je kleiner das Tor ist, umso höher ist die Punktzahl. Nun gilt es, die eigene Murmel in eines der Tore zu schießen. Dazu wird von einer festgelegten Startlinie aus begonnen. Die Kinder kommen nacheinander an die Reihe. Sobald die Murmel im Tor verschwunden ist, notiert die Erzieherin/der Erzieher die Punkte. Gespielt werden, je nach Alter und Anzahl der Kinder, etwa drei bis fünf Durchgänge. Anschließend zählen die Kinder gemeinsam mit der Spielleitung ihre Punkte. Das Kind mit der höchsten Punktzahl ist Sieger.
Murmelgrube
Material:
fünf Murmeln für jedes mitspielende Kind
Ort:
Sandkasten
Und so wird’s gemacht:
Zu Beginn des Spiels gräbt sich jedes Kind eine kleine Grube in den Sandkasten. Die Mulden sollten etwa gleich groß sein und in einem Abstand von etwa 20 bis 30 Zentimetern in einer Reihe liegen.
Jedes Kind kennzeichnet seine Mulde mit einem Zeichen. Nun versuchen die Kinder nacheinander ihre Murmeln in die eigene Grube zu rollen. Die Murmeln, die in eine andere Mulde rollen, gehören dem jeweiligen Besitzer dieser Grube. Wenn alle Murmeln gespielt sind, zählen die Kinder die Murmeln aus ihrer Mulde. Gewonnen hat das Kind mit den meisten Murmeln.
Viele Grüße von der
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