Im neuen Teil der Kolumne „Clever durch die Vorschulzeit“ schreibt Alexandra Reichenberg über die emotionale Vorbereitung der Kinder und Eltern auf die Schule und darüber wie man durch gezieltes Handeln mögliche Ängste abbauen kann.
Mögliche Ängste im Vorfeld abbauen
Von den „Großen“ in der Kita wieder zu den „Kleinen“ in der Schule; vom gewohnten Umfeld ins große Unbekannte; aus der bekannten Freundesgruppe zu lauter unbekannten Gesichtern. Alles ist fremd und aufregend für Kinder, wenn sie in die Schule kommen. Die meisten Kinder freuen sich auf den neuen Lebensabschnitt, doch einige Kinder sind verunsichert und entwickeln möglicherweise auch Ängste. Angst ist erst einmal ein ganz natürliches Gefühl, das in einer gesunden Form dazu beiträgt, Gefahren einzuschätzen. Manchmal ist die Angst vor der Schule jedoch so groß, dass es erforderlich wird, dieser entgegenzuwirken und sie durch gezieltes Handeln schrittweise abzubauen.
Kooperationsmöglichkeiten mit Grundschulen
Der Abbau von Ängsten kann durch Gespräche hierüber, Spiele und passende Geschichten positiv beeinflusst werden, auch Besuche in der Schule sind hilfreich. Lernen die Kinder hier doch bereits ihre späteren Klassenlehrer/-innen kennen, können das Schulgebäude und das Gelände erkunden, möglicherweise Unterricht erleben, und schon erste Kontakte zu Kindern in der Schule knüpfen, eventuell auch zu ihren Paten, wenn in der Schule ein solches Angebot stattfindet. So bekommt Schule ein Gesicht und das Unbekannte verliert seinen Schrecken.
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Wie Kinder mit schwierigen Situationen umgehen, ist einer Frage ihrer Resilienz. Unter dem Thema Resilienz soll diese Ausgabe von Bausteine Kindergarten Impulse und Anregungen bieten.
Von großen Erwartungen und falschen Vorstellungen
Die Erwartungen der Kinder an die Schule sind oft groß, aber die vieler Eltern sind manchmal noch größer. Auch wenn dies nicht immer bewusst geschieht, kann es dazu führen, dass Kinder verunsichert sind, wenn es um den Start in der Schule geht. Übertragen sich doch die Empfindungen der Eltern häufig auf die Kinder. Auch in Elterngesprächen im letzten Kindergartenjahr wird der Schuleintritt natürlich immer wieder thematisiert. Die Überlegungen reichen hierbei von der notwendigen Schulreife der Kinder, bis hin zur Schulwahl, wenn es mehrere Schulen im Umfeld gibt, über die Frage nach Wunschkindern für die Klasse, der nach der Klassenleitung und vielem mehr, was die Kinder nicht selten intensiver wahrnehmen und sich gefühlsmäßig davon beeinflussen lassen, als den Erwachsenen bewusst ist. Hier ist es wichtig, auch den Eltern die nötige Gelassenheit zu vermitteln und dadurch Sicherheit zu schaffen, die diese an ihre Kinder weitergeben, denn, in der Regel wird alles nicht so heiß gegessen, wie es gekocht wird.
Die Einschulung ist ein prägendes Erlebnis
So entpuppt sich die vielleicht nicht gewünschte Klassenlehrerin, mit der das Kind aus der Nachbarschaft nicht gut auskam, plötzlich als die Lieblingslehrerin des eigenen Kindes, birgt das große und unübersichtliche Schulgelände ungeahnte neue Möglichkeiten zur Entfaltung und finden sich meist schnell neue Freunde, auch wenn nicht alle Kinder einer Kita-Gruppe in dieselbe Klasse kommen sollten. Ganz sicher jedoch ist die Einschulung für die Kinder ein prägendes Erlebnis, an das sie sich ihr Leben lang erinnern werden. Daher sollten ihre, und auch die Empfindungen der Eltern dazu, mit einem gesunden Augenmaß ernst genommen werden, dann kann der erste Schultag kommen.
Wie sind Deine Erfahrungen rund um dieses Thema? Vielleicht möchtest Du davon berichten. Ich würde mich darüber freuen!
Alexandra Reichenberg ist Erzieherin und Kunsttherapeutin. Sie arbeitet seit mehr als 25 Jahren im Kindergarten- und Grundschulbereich sowie in der Familienbildung.

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