Wie sieht es aus, das „richtige“ Vorschulprogramm für die Kita? Und, gibt es das überhaupt? Hierfür lohnt sich ein genauer Blick auf die Möglichkeiten in der eigenen Einrichtung, den dort vorhandenen Personalschlüssel und die individuellen Arbeitsschwerpunkte der einzelnen Fachkräfte.
Was ist umsetzbar?
In vielen Kitas gibt es ein wöchentliches Angebot für die Vorschulkinder. Einen festen Termin, an dem sich die Kinder, entweder gruppenintern oder als gesamte Gruppe der angehenden Schulkinder aus der Einrichtung, treffen, um sich in gezielten Aktionen auf ihre neue Rolle als Schulkind vorzubereiten. Dies ist, wenigstens auf den ersten Blick, eine gut planbare Herangehensweise für das Team, außerdem bestärkt das regelmäßige Treffen die Kinder in ihrer Rolle als „Große“ und gibt ihnen Sicherheit und Struktur. Aber nicht überall ist das möglich oder auch gewünscht. Manchmal fehlt es schlicht und ergreifend an Personal oder geeigneten Räumlichkeiten. Dann gilt es nach Alternativen zu suchen, die für die eigene Einrichtung passend sind. Denn, was richtig und machbar ist, das entscheidet jedes Team für sich, um qualitativ gut arbeiten zu können.
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BAUSTEiNE KiNDERGARTEN Ausgabe 3/2017
Das letzte Jahr in der Kindertageseinrichtung ist sowohl für die Kinder als auch deren Eltern etwas Besonderes. Mit dieser Ausgabe möchten wir alle Beteiligten dafür sensibilisieren, den Übergang von der Kindertageseinrichtung zur Grundschule zu überdenken und auf die jeweilige Kindergruppe abzustimmen.
Verschiedene Möglichkeiten zur Gestaltung der Vorschularbeit
Wie eingangs bereits erwähnt, spielt der individuelle Rahmen einer jeden Kita eine ganz maßgebliche Rolle bei der Gestaltung des Vorschulprogramms. Das beinhaltet sowohl die Lage der Einrichtung, wie auch den Personalschlüssel und die persönlichen Neigungen jeder einzelnen Fachkraft. So ist es etwa in einem städtischen Umfeld in der Regel einfacher, mit den Kindern ein Museum zu besuchen oder in eine Bücherei zu gehen als in einer ländlichen Umgebung. Hier jedoch gibt es mehr Möglichkeiten für naturnahe Projekte. Das kann ein entscheidender Faktor für die Planung der Angebote sein. Frei nach dem Motto, warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute so nahe liegt, lässt sich hierauf aufbauend ein Konzept erarbeiten. Auch die Fähigkeiten der Fachkräfte spielen eine wichtige Rolle. So wird jemand, der eher sportlich veranlagt ist, sicherlich mehr Freude daran haben hier einen Arbeitsschwerpunkt zu setzen, als jemand, der sein Augenmerk mehr auf einen anderen Themenbereich richtet. Dies schlägt sich auch in der Arbeit mit den Kindern nieder, die natürlich sofort bemerken, wenn jemand mit Freude bei der Sache ist und dementsprechend auch selbst sofort motivierter sind.
Vorschularbeit in Projekten und Aktionen
Neben einem regelmäßigen Termin für Vorschultreffen gibt es weitere alternative Möglichkeiten. So kann Vorschularbeit auch in kleineren, in sich abgeschlossenen, kompakten Projekten stattfinden. Zum Beispiel können über eine komplette Woche hinweg spezielle Aktionen für die Vorschulkinder angeboten werden, gegebenenfalls auch zu einem Oberthema. Denkbar sind zum Beispiel eine Zirkuswoche, eine Olympiade oder ein anderer interessanter Schwerpunkt für die Kinder. Auch ein locker über das Jahr verteiltes Programm mit Angeboten und Ausflügen ist eine mögliche Herangehensweise. Ausschlaggebend für eine gute Vorschularbeit ist meiner Meinung nach nur, dass diese überhaupt stattfindet, sich auch in der Praxis, der eigenen Einrichtung, gut umsetzen lässt und dass die Inhalte mit Freude und Kompetenz vermittelt werden. So kann eigentlich nichts mehr schief gehen beim „richtigen“ Vorschulprogramm!
Alexandra Reichenberg ist Erzieherin und Kunsttherapeutin. Sie arbeitet seit mehr als 25 Jahren im Kindergarten- und Grundschulbereich sowie in der Familienbildung.
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