BAUSTEiNE KiNDERGARTEN

Kinder, Glück und Geborgenheit

Kleeblätter
© sonne_fleckl – Fotolia

In diesem Beitrag geht es um alltägliche, kleine Glücksmomente, um mögliche Quellen des Glücks, um Glückskekse und Glückssteine. Viel Spaß beim Lesen!

Gefühl der Geborgenheit

Grundlage für das persönliche Glück eines Kindes ist zunächst einmal das Gefühl der Geborgenheit. Spüren: Hier bin ich willkommen und wertgeschätzt. Da sind Menschen, die mir Halt geben und da ist Raum meine Flügel zu entfalten.

Explorationsfreude und Selbstwirksamkeit, diese Nährböden des Glücks entstehen aus dem Gefühl des Gehaltenseins in dieser Welt. Dazu braucht es Erwachsene, die dem Kind ein sicherer Hafen sein können. Das sind zunächst einmal die Eltern und engen Familienmitglieder. In einem weiteren Schritt

aber gilt dies auch für das Leben in der Kindertagesstätte.

Vor allen kleinen und großen Glücksmomenten, die in Kindergärten immer neu generiert werden, steht das Gefühl der Sicherheit und des Aufgehoben-Seins in dieser Welt. Verlässliche Strukturen, präsente Erwachsene, liebevolle Beziehungen und eine positive Grundstimmung bilden die Basis für die Glückserlebnisse der Mädchen und Jungen.

Spannungen im Team, Auseinandersetzungen mit Träger oder Eltern, Überforderung, eigenes Unwohlsein und Ähnliches sind Faktoren, die immer wieder ein Gruppenklima des Wohlbefindens infrage stellen. Auch die pädagogischen Mitarbeiter/-innen brauchen deshalb Strategien im Umgang mit Glücksräubern.

Sich diesen Umstand bewusst zu machen und diese immer wieder neu zu erarbeiten und umzusetzen, zeichnet gute Teams aus. Sie bereiten damit, im Wissen um ihre Verantwortung, den Boden für künftige Glücksmomente bei Klein und Groß.

Quellen des Glücks

Wo finden die Pädagoginnen und Pädagogen der Kitas ihre Quellen des Glücks? Sicher nicht in immer wiederkehrenden Querelen oder Reibereien mit Vorgesetzten, Behörden, Eltern und Kollegen. Das sind die Glücksräuber der Großen. Doch dem gegenüber stehen die vielen kleinen Alltagsmomente, die es so in kaum einem anderen Beruf gibt: Zarte Umarmungen, glucksende Lachsalven, ein scheues Lächeln, ehrliche Dankbarkeit und andere feine Energiebringer. Sie gilt es wahrzunehmen. Genauso wird das Glück nicht im „Schneller-Höher-Weiter“ der Leistungsgesellschaft zu finden sein. Keiner kann auf Dauer durch die Tage sprinten. Das nimmt Präsenz und kostet übermäßig Energie.

Glück ist immer auch eine Frage der Wahrnehmung. Manchmal gelingt es trotz allem durchzuatmen, im Wissen um die Kraft der kleinen Gesten und Augenblicke, die Menschen einander schenken können. Ein anerkennender Blick und eine interessierte Nachfrage befeuern Beziehungen und die sind eine unumstrittene Quelle des Glücks. Die Erwachsenen tun gut daran, das eigene Glückserleben zu pflegen und den eigenen Glückskoffer nicht ungefüllt zu lassen.

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Glück ist, wenn in mir die Sonne scheint

BAUSTEiNE KiNDERGARTEN Ausgabe 1/2019

In dieser Ausgabe von „Bausteine Kindergarten“ erforschen wir in verschiedenen Angeboten unsere Gefühlslagen, philosophieren mit Kindern über das Glück und füllen unseren persönlichen Glückskoffer.

Alles haben – und nie genug bekommen?

Das Leben in der Überflussgesellschaft ist geprägt von vielen materiellen Einflüssen. Die meisten Kinderzimmer sind gut gefüllt und zu festlichen Anlässen beginnt ein regelrechter Geschenkemarathon. Anders als erhofft, sind im Geschenkeberg aber selten wirkliche Glücksbringer enthalten. Jeder erfüllte Wunsch zieht meist schon den nächsten nach sich. Das Glückserleben ist oft nur von kurzer Dauer. Wirkliches Glück ist nicht käuflich und kann im materiellen Wettlauf nicht befördert werden. Das alte Märchen von Hans im Glück gibt Gelegenheit dieses Anliegen zu thematisieren. Der Held bleibt unerschütterlich glücklich, obwohl er einen Verlust nach dem anderen wegstecken muss und von seinen Mitmenschen immer wieder übervorteilt wird. Hans findet trotzdem jedes Mal zu einer positiven Sicht auf die Dinge. Die Kinder erleben, dass auch jemand glücklich sein kann, der nicht immer mehr, sondern immer weniger hat.

Alltägliche Glücksmomente

Oftmals jagt man dem vermeintlich großen Glück nach. In einer Gesellschaft der Superlative, mit einem Drang nach Perfektionismus, muss auch das Glück häufig besonders und spektakulär sein. Natürlich gibt es prägende Glücksmomente im Leben, einmalige Ereignisse, manchmal verknüpft mit Festen. Aber eigentlich sollte man viel häufiger das kleine und alltägliche Glück wertschätzen – einen schönen Tag mit Freunden, ein Eis an einem heißen Sommertag, den ersten Schnee im Winter. Denn gerade diese kleinen, alltäglichen Glücksmomente sind Kraftquellen, die für Stärke und Zufriedenheit sorgen und damit zu einer gesunden und optimistischen Grundhaltung beitragen.

Daher ist es wichtig, sich diese kleinen Glücksmomente stärker bewusst zu machen und vielleicht auch selbst für solche Momente zu sorgen – für sich und für andere.

Vielleicht fallen den Kindern einige eigene Glücksmomente ein, an die sie sich erinnern. Sie können davon berichten und ihre Gefühle bei der Erinnerung daran schildern, wenn sie mögen.

Das Thema „Glück“ kann mit den Kindern in den zwei folgenden Anregungen kreativ umgesetzt werden.

Rezept: Glückskekse

Zutaten:

  • 500 g Mehl
  • 250 g weiche Butter
  • 175 g Zucker
  • 2 Eier
  • 1 Prise Salz
Glückskekse

Und so wird’s gemacht:

Zucker, Eier, Salz und die weiche Butter in einer Rührschüssel mit den Rührbesen des Handrührgeräts schaumig rühren. Zum Schluss das Mehl sieben und zunächst mit dem Handrührgerät und später mit den Händen kneten, bis ein fester Teig entsteht. Den Teig für ca. 1,5 h kühl stellen. Den Teig etwa 3 mm dick mit dem Nudelholz ausrollen und dann mit Ausstechformen in Form von Herzen, Sternen, Pilzen oder Schweinchen ausstechen. Die Teiglinge auf ein mit Backpapier ausgelegtes, Backblech legen und im Backofen bei 190° C Ober- und Unterhitze so lange backen, bis die Kekse goldbraun sind.

Die fertigen Kekse in kleine Zellophan- oder Papiertüten packen und versehen mit einer Botschaft oder einem kleinen Bild als Glückskekse verschenken.

Gestaltungsanregung: Glückssteine

Materialien:

  • größere Kieselsteine
  • Silberdraht
  • Seitenschneider (Fachkraft)
  • Holzperlen
  • roter Fotokarton
  • gelber Fotokarton
  • Schere
  • eventuell Buntstifte

Und so wird’s gemacht:

Die Kinder wickeln ein Stück des Silberdrahtes um den Stein. Ein längeres Stück soll dabei zum Schluss übrig bleiben. Dieses wird senkrecht nach oben gebogen. Auf das Drahtstück fädeln die Kinder ein paar Perlen. Das letzte Stück des Drahtes wird in eine doppelte Herzform gebracht.

Nun schneiden die Kinder ein Herz aus rotem Fotokarton oder einen Stern aus gelbem Karton aus, welchen sie in die Drahthalterung stecken.

Wer mag, verschönert das Herz/den Stern zuvor noch mit einem Bild. So entsteht ein Glücksgeschenk für einen lieben Menschen.

Viele Grüße von der

BAUSTEiNE KiNDERGARTEN Redaktion

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