In unserer neuen Kolumne stellt unsere Autorin Svenja Gleffe in den nächsten Monaten verschiedene pädagogische Handlungskonzepte vor. Im ersten Teil gibt sie Antworten auf die Fragen: Was ist ein pädagogisches Handlungskonzept? Was bedeutet dieser Begriff eigentlich? Was steckt dahinter? Und wie erkennt man das entsprechende Konzept im pädagogischen Alltag? Viel Spaß mit der neuen Kolumne!
Die „Pädagogik-Brille“
Ein pädagogisches Handlungskonzept beinhaltet Prinzipien der Pädagogik und fokussiert sich dabei auf die Sichtweise, das Denken und das Handeln. Ein pädagogisches Handlungskonzept ist also so etwas wie eine „Pädagogik-Brille“. Es gibt unterschiedliche Modelle mit verschiedenen Sehstärken. Je nachdem durch welche man sieht, verändert sich die Sichtweise und somit auch das Denken und Handeln.
Die pädagogischen Handlungskonzepte bauen auf pädagogischen Ansätzen auf. Sie stellen eine Grundorientierung für alle Beteiligten einer Einrichtung dar und orientieren sich an der Arbeit bekannter Pädagoginnen und Pädagogen.
Was beinhaltet ein pädagogisches Handlungskonzept?
Der Aufbau eines pädagogischen Handlungskonzeptes ist fast immer gleich:
- Begründung und Entstehung
- Bild vom Kind
- Lernmodell
- Rolle der pädagogischen Fachkraft
- Ziele
- Methoden, Material und Räume
Um den Hintergrund und die Entstehungsgeschichte bzw. die Entwicklung des Konzeptes zu verstehen, wird unter Punkt 1 immer die entsprechende Pädagogin/der entsprechende Pädagoge kurz vorgestellt. Darunter auch welche Erkenntnisse und Ziele zur Ausgestaltung dieses Konzeptes führten. Der zweite Punkt beschreibt das „Bild vom Kind“. Jedes pädagogische Handlungskonzept fokussiert sich auf bestimmte Schwerpunkte in der kindlichen Entwicklung. Dazu gibt es dann wie unter Punkt 3 beschrieben verschiedene Lernmodelle. Diese werden dann von der pädagogischen Fachkraft entsprechend begleitet. Dabei nimmt die Fachkraft, je nach Konzept, eine bestimmte Rolle ein (siehe Punkt 4).
Um die Ziele in der pädagogischen Arbeit zu erreichen (Punkt 5) werden verschiedene Methoden und Materialien angewendet und unterschiedliche Räume genutzt (Punkt 6).
Warum sind Handlungskonzepte für die pädagogische Arbeit wichtig?
Ein pädagogisches Handlungskonzept, das von einem pädagogischen Ansatz gestützt wird, lässt in eine Richtung blicken. Es gibt sowohl dem Träger als auch dem pädagogischen Team, Kindern und Eltern Orientierung und bietet den pädagogischen Fachkräften die Möglichkeit, sich mit der Arbeit zu identifizieren. Außerdem verleiht es einer Einrichtung ein Gesicht, ja etwas wie ein Profil. Es bietet ebenso Unterstützung im Prozess der Qualitätsentwicklung.
Fazit: Ein pädagogisches Handlungskonzept ist aus einer pädagogischen bzw. Bildungseinrichtung nicht wegzudenken. Das Fundament, ist ein pädagogischer Ansatz, der vom Kita-Team bzw. Träger entwickelt und stetig überprüft wird.
Auf diesem Fundament kann dann das pädagogische Handlungskonzept seinen Platz finden. So erleichtert es den Eltern die Suche nach der passenden Einrichtung für ihr Kind und auch pädagogische Fachkräfte können sich besser mit den Gegebenheiten und der Arbeit in der Einrichtung identifizieren.

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- Unser Bild vom Kind (Leitung & Team)
- Haltung – der innere Kompass (Leitung & Team)
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