BAUSTEiNE KiNDERGARTEN

Ritter und Burgen im Kindergarten

Ritter und Burgen im Kindergarten

In diesem Beitrag dreht sich alles um Ritter und Burgen im Kindergarten bzw. um das Leben im Mittelalter. Durch eine Geschichte, eine Gestaltungsanregung und Spielideen können die Kinder bewusst ein Empfinden für das mittelalterliche Leben bekommen.

Eine Reise ins Mittelalter

Für Kinder ist das Mittelalter meist mit Rittern und Burgen verbunden. Spätestens seit Erscheinen zahlreicher Sach-, Bilder- und Geschichtenbücher wie Robin Hood, Rittersagen um König Artus, Ritter Trenk von Kirsten Boie und Fernsehserien wie Ritter Rost oder Mike der Ritter – um nur einige zu nennen, ist das Thema aus den meisten Kinderzimmern nicht mehr wegzudenken.

In den Augen der Kinder sind Ritter tapfere Helden, die Tugenden wie Mut, Tapferkeit, Frömmigkeit, Kühnheit, Treue, Einsatz für Schwache und Fairness verkörpern. Sie verkleiden sich als Ritter, Burgfrauen oder Prinzessinnen; viele beliebte Spiele (Stelzenlaufen, Sackhüpfen, Blinde Kuh, Plumpsack, Kegeln, Würfel- und Brettspiele) wurden schon im Mittelalter gespielt.

Ritter und Edelfrauen machten allerdings nur einen ganz kleinen Teil der mittelalterlichen Bevölkerung aus. Der größte Teil bestand aus Bauern. Daher ist es sinnvoll, das Interesse der Kinder an Burgen und Ritter sowie deren Begeisterung für mittelalterliche Spiel- und Gestaltungsanregungen zu nutzen, um darüber hinaus auch das Interesse für weitere Inhalte rund ums Thema zu wecken.

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Zu Gast bei Rittersleuten und Edelfrauen - eine Reise ins Mittelalter

BAUSTEiNE KiNDERGARTEN Ausgabe 2/2015

Starte mit dieser Ausgabe zu einer abenteuerlichen Reise ins Mittelalter. Durch Erzählungen, Gestaltungsanregungen, Spiele, Rezepte und das praktische Ausprobieren von alten Handwerken können Kinder bewusst ein Empfinden für das mittelalterliche Leben bekommen.

Geschichte: Der Traum vom Leben auf der Burg

Mit Begeisterung erzählt Nico seiner Familie von seinem neuen Projekt im Kindergarten. Sie beschäftigen sich gerade mit Rittern und Burgen. Endlich etwas, was ihn wirklich interessiert. Toll, wie die Ritter mit ihren Schwertern umgingen! Auch seine kleine Schwester Lena hört begeistert zu.

Als es Zeit ist ins Bett zu gehen, schaut er sich noch ein Bilderbuch über Ritter an. Aber schon bald ist er eingeschlafen. Nico träumt, er wäre im Mittelalter.

Als er morgens aufwacht, ist es kalt und dunkel. Nico friert. Schnell schlüpft er in seine Kleidung. Seine Kleidung riecht gar nicht gut. Seine Hose hat sogar ein Loch. Im Dunkeln macht er sich mit seiner Kerze auf den Weg in die Küche, um sich am Feuer seine Kerze anzuzünden. Mit der Kerze in der Hand geht er zur Toilette. Hier stinkt es ganz fürchterlich. Die Toilette hat auch keine Spülung und besteht aus einem einfachen Holzstuhl. Waschen muss er sich mit eisig kaltem Wasser am Burgbrunnen. Jetzt ist es Zeit für das Frühstück. In der Küche ist es wenigstens warm. Zum Frühstück gibt es Wasser und trockenes Brot. Nico muss fest kauen, um das Brot herunterschlucken zu können.

Plötzlich hört Nico die Stimme seiner Mama: „Nico, es ist Zeit, aufzustehen!“ Hurra! Er hat alles nur geträumt. Glücklich springt Nico aus dem Bett. Er putzt sich gründlich seine Zähne, wäscht sich mit warmem Wasser und freut sich schon auf seine Cornflakes und seinen warmen Kakao.

Gesprächsanregung zur Geschichte

Überlege gemeinsam mit den Kindern Fragen zum Leben auf der Burg. Sammle diese und versuche, diese anhand von Büchern gemeinsam zu beantworten.

  • Könnt ihr euch vorstellen, wie das Leben im Mittelalter war? Ohne Strom, ohne Heizung, ohne richtige Toilette?
  • Wie haben die Menschen gebadet?
  • Wie sah der Speiseplan aus?
  • Wo schliefen die Bewohner?
  • Gab es auf der Burg eine Heizung?

Gestaltungsanregung: Ein eigenes Gruppenwappen erstellen

Jede Burg hatte früher ein eigenes Wappen. Das Wappen kennzeichnete die Bewohner/-innen einer Burg. Die Ritter trugen in der Schlacht auch ihr Wappen, um ihrer Burg zugeordnet werden zu können. Dies war notwendig, da das Gesicht durch den Ritterhelm verdeckt war.

Auch für Deine Kindergartengruppe könnt ihr gemeinsam ein Wappen erstellen.

Zuerst entscheidest Du zusammen mit den Kindern, wie das gemeinsame Gruppenwappen aussehen soll. Hier eignen sich z.B. die Gruppennamen. Wenn die Gruppe „Bärengruppe“ heißt, könnte ein kleiner Bärenkopf aufs Wappen gezeichnet werden.

Materialien:

  • dünnes Holz (Sperrholz)
  • Laubsäge mit mehreren Sägeblättern
  • Farben
  • mehrere Pinsel
  • Klarlack
  • Vorlage für das Gruppenwappen

 

Und so wird’s gemacht:

Erstelle Dir eine Vorlage für das Wappen (siehe Skizze rechts) und übertrage diese auf die Sperrholzplatte. Die Kinder dürfen jetzt das Wappen aussägen und mit Schleifpapier die Ränder glatt schleifen.

Jetzt wird das Wappen aufgezeichnet. Die Kinder dürfen das Wappen ausmalen. Wenn die Farbe getrocknet ist, wird das Wappen mit Klarlack überzogen. Dies sollte von einem Erwachsenen durchgeführt werden.

Wichtige Regeln im Umgang mit der Laubsäge:

  • Es kann immer nur ein Kind sägen.
  • Andere Kinder müssen ausreichend Abstand halten.
  • Das Kind, das sägt, schaut genau hin.
Wappen

Spiele für kleine Rittersleute

Auch wenn es kein Ritterturnier ist, haben die Kinder meist Freude an kleineren Wettspielen (im Freien), die es auch im Mittelalter schon gab.

  • Lanzenwerfen: Dieses Spiel muss im Freien gespielt werden und benötigt eine großflächige Absperrung. Ein alter Besenstiel wird als Lanze verwendet. Jede/-r versucht, die „Lanze“ möglichst weit zu werfen. Die Ergebnisse werden notiert, um festzustellen, wer gewonnen hat.
  • Dreibeinlauf: Kurzes Seil, Äste (um den Parcours zu legen): Es treten immer zwei Paare gegeneinander an. Die Beine werden an den Knöcheln mit einem Seil zusammengebunden. Jedes Paar versucht, den Parcours zu bewältigen. Wer wird Erste/-r?
  • Wassereimerlauf: Es werden zwei gleich große Mannschaften gebildet. Für jede Mannschaft stehen zwei Wannen (eine voll mit Wasser) bereit. Jede/-r Spieler/-in erhält zwei Eimer. Damit muss aus einer Wanne Wasser geschöpft und schnellstmöglich zum Ziel gebracht werden, wo man das Wasser in eine weitere Wanne kippt. Es siegt die Mannschaft, die zuerst das Wasser aus ihrer Wanne ans Ziel gebracht hat.
  • Tauziehen: Es werden zwei gleich große Mannschaften gebildet. Sieger ist die Mannschaft, die das Seil bis zu einer festgelegten Marke auf ihre Seite zieht.

Viele Grüße von der

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