Wer seine Stärken und Schwächen kennt, sich also seines Selbst bewusst ist, kann auch entsprechend agieren und auf sein Umfeld wirken. Die folgenden Spiele sollen die Kinder dabei unterstützen, ihren eigenen Wert, ihre Stellung innerhalb der Gruppe zu finden und zu festigen. Die Spiele sollen sie aber auch dabei unterstützen, andere Kinder so wahrzunehmen, wie sie sind.
Fließband
Bis auf ein Kind liegen alle Kinder rücklings, dicht an dicht in einer langen Reihe auf dem Boden. Die Arme der Kinder liegen neben dem Körper. Die Kinder bilden somit ein Fließband. Nun legt sich das übrig gebliebene Kind bäuchlings oder rücklings vorsichtig auf das Fließband. Auf ein Kommando hin drehen sich nun alle Kinder in eine zuvor vereinbarte Richtung: Das Fließband beginnt zu laufen. Am Ende des Fließbandes angekommen, wird das einzelne Kind ebenfalls zum Fließband und das nächste Kind kann transportiert werden.
Dirigent und Dirigentin
Die Kinder sitzen im Kreis. Ein Kind steht in der Mitte und macht eine Bewegung/Tätigkeit, die alle anderen Kinder nachahmen. Das Kind in der Mitte kann drei Aktionen „dirigieren“, danach wird gewechselt und ein anderes Kind darf in die Mitte.
Abwandlung:
Ein Kind verlässt kurz den Raum oder schließt die Augen. Aus dem Kreis wird ein Kind bestimmt, das Aktionen vormacht, die alle anderen Kinder nachmachen. Dieses Kind ist der Dirigent/die Dirigentin. Im Gegensatz zur ersten Spielvariante steht der Dirigent/die Dirigentin nun nicht in der Mitte, sondern sitzt im Kreis. Das Kind, das zuvor die Augen geschlossen/den Raum verlassen hat, muss nun genau hinschauen und erraten, welches Kind aus der Runde alle anderen „dirigiert“.
Luftballontreten
Luftballons leicht aufpusten und an Schnüre (ca. 1 m) binden. Die Kinder bilden Paare. Pro Paar bekommt jeweils nur ein Kind einen Ballon, nicht zu kurz, an einen Fuß gebunden. Auf ein Startzeichen hin versucht nun das Partnerkind, den Ballon zu zertreten. Das erfordert Mut und Überwindung.
Der Vorhang geht auf
Dies ist ein kleines improvisiertes Theaterstück, welches ohne jegliche Requisiten gespielt wird. Allein die Kinder stellen alle erwähnten Dinge/Gegenstände dar. Damit das Geschehen für alle Kinder verständlich ist, baut es sich Satz für Satz auf und wird mit jedem neu hinzukommenden Element noch einmal von vorne erzählt/dargestellt.

So könnte es beginnen:
Erzähler/-in:
Der Vorhang geht auf.
(Die Kinder überlegen nun, wie der Vorhang dargestellt werden könnte. Dann werden zwei Kinder ausgewählt, die den Vorhang spielen, und führen dies einmal vor.)
Die Sonne scheint.
(Auch für den Sonnenschein wird eine Spielweise überlegt und ein Kind ausgewählt, das ihn vorführt. Danach beginnt die Spielleitung wieder von vorn.)
Der Vorhang geht auf.
(Kinder spielen die vorher vereinbarte Bewegung für die Szene.)
Die Sonne scheint.
(Kinder spielen die vorher vereinbarte Bewegung für die Szene.)
Die Sonne scheint auf einen Sandkasten.
(Wieder überlegen die Kinder, wie sie einen Sandkasten darstellen, wer dies macht, und dann wird es ausprobiert.)
So könnte es weitergehen:
Zwei Kinder bauen eine Sandburg. Ein Vogel kommt herbeigeflogen.
Der Vogel muss mal und ein weißer Kleks landet auf der Sandburg.
„Igitt!“, rufen beide Kinder und laufen davon. Der Vorhang geht zu.
Auf diese Weise lassen sich alle möglichen alltäglichen, am besten lustige, Szenen nachspielen. Wer sich häufiger auf ein solches Spiel einlässt, kann sehen, dass es für jedes Kind die passende Rolle gibt, mit dem es im Schauspiel mitwirken kann. Das stärkt das Selbstwertgefühl einzelner Kinder und festigt das Gruppengefüge. Szenen mit erhobenem Zeigefinger gehören allerdings nicht dazu.
Entdecke die Ausgabe
Wie Kinder mit schwierigen Situationen umgehen, ist einer Frage ihrer Resilienz. Unter dem Thema Resilienz soll diese Ausgabe von Bausteine Kindergarten Impulse und Anregungen bieten.
Fegender Teppich
Es werden mehrere Decken oder Bettlaken für dieses Spiel benötigt. Jeweils drei Kinder bilden eine Einheit. Sind die Kleingruppen gefunden, kann das Spiel auch schon beginnen. Ein Kind legt sich auf eine Decke. Die anderen beiden Kinder fassen die Zipfel am Kopfende der Decke und ziehen das liegende Kind durch den Raum. Hierbei ist es von Vorteil, wenn sich die Kinder über Richtung und Geschwindigkeit einig werden. Auf ein Signal der Spielleitung hin werden die Rollen getauscht.
Hängematte
Bei diesem Spiel bilden fünf etwa gleich große Kinder eine Einheit. Pro Einheit benötigen die Kinder eine Decke und eine Turnmatte. Die Decke wird auf die Turnmatte gelegt und das erste Kind legt sich darauf. Die anderen Kinder greifen nun je eine Ecke der Decke, ziehen diese auf Kommando hoch und schaukeln das darauf liegende Kind sanft hin und her. Das ist kräftezehrend und die Spielleitung gibt rechtzeitig ein Signal zum sanften Absetzen der Hängematte. Danach wird natürlich so oft getauscht, bis jeder einmal geschaukelt wurde.
Urwald
Bis auf ein Kind sitzen oder stehen alle Kinder im Raum verteilt. Sie sind die Urwaldbäume. Das verbleibende Kind hat sich im Urwald verirrt und ist nun in der Nacht (geschlossene/verbundene Augen) noch unterwegs. Doch die Vögel in den Bäumen helfen dem Kind. Nähert es sich beim Umherirren einem Baum, so hört es von einem Vogel im Baum ein leises „Piep“ und kann den Weg in eine andere Richtung fortsetzen.
Nähert das Kind sich einer Wand oder einem anderen Hindernis, so piept es von allen Bäumen leise herunter. Gewechselt wird, wenn ein Kind gegen einen Baum läuft oder nach einer angemessenen Weile.
Viele Grüße von der
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