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Kinder haben Rechte

Kinderschutz
Kinder haben Rechte © magele-picture – Adobe Stock

Kinder haben Rechte, genauso wie erwachsene Menschen auch. Mehr dazu in der neuen Kolumne von Svenja Gleffe zum Thema „Kinderschutz“.

Auch, wenn es in unserer Geschichte schon so viele Ereignisse und Fortschritte gab, bleibt doch immer wieder eines auf der Strecke. Es tritt nach kurzem Auflodern wieder in den Hintergrund. Kinder haben Rechte, ebenso wie Erwachsene. Pädagogische Fachkräfte tragen in der Gestaltung des gemeinsamen Alltags dazu bei, diese Werte zu leben und sie den Kindern zugänglich zu machen. Leider ist dies viel zu selten der Fall. Aber warum?

  • Wollen WIR nicht, dass die Kinder selbst entscheiden?
  • Wollen WIR nicht, dass die Kinder von ihren Rechten Gebrauch machen?
  • Wollen WIR nicht feststellen, dass WIR selbst gar nicht wissen, welche es sind?

 

Damit willkommen zu unserer neuen Kolumne zum Thema „Kinderschutz“. Im ersten Teil fasst die Autorin Svenja Gleffe alles zum Thema „Kinderrechte“ für Euch zusammen.

Was sind Kinderrechte?

Kinderrechte sind gesetzlich verankert. Am 20. November 1989 verabschiedete die Generalversammlung der Vereinten Nationen die UN-Konvention über die Rechte des Kindes. Seit diesem Zeitpunkt ist es Pflicht der Regierungen, diese Rechte zu schützen. Die Kinderrechtskonvention besteht aus 54 Artikeln. Diese müssen die Regierungen wahren. Achtzehn Beauftragte überprüfen regelmäßig, ob dies auch tatsächlich passiert.

Die Kinderrechte, richten sich nach 4 Grundprinzipien:

  1. das Recht auf Leben und persönliche Entwicklung
  2. das Recht auf Gleichbehandlung
  3. das Recht auf Achtung der Meinung und des Willens
  4. das Recht auf Wahrung des Kindeswohls

Ein Kind, hat das Recht auf …

  1. Leben, Würde und Gesundheit
    (Nahrung, Wohnung, Wasser, sauberes Umfeld, Gesundheit und medizinische Versorgung)
  2. Gleichbehandlung
    (unabhängig von ethnischer Zugehörigkeit, Gender, Sexualität, Religion, Sprache, politischer Einstellung der Sorgeberechtigten, eigener politischer Einstellung, reich, arm oder mit einer Behinderung)
  3. Beteiligung
    (Gehör, Mitsprache, auch vor Gericht, Recht auf Information)
  4. Identität
    (Name, Staatsangehörigkeit)
  5. einen sichereren Ort
    (Fürsorge, sicherer Ort, um leben zu können, egal ob das Kind aus einem anderen Land kommt, auf der Straße lebt, Waise oder adoptiert ist, in einer Pflegefamilie lebt)
  6. Schutz vor Leid
    (keine Quälerei, keine unmenschliche oder herabsetzende Behandlung, kein geistiger, emotionaler oder körperlicher Missbrauch, keine gefährliche Arbeit, keine Kinderarbeit, kein Zwang zu Menschen- und Drogenhandel)
  7. körperliche Unversehrtheit
    (Schutz vor sexueller Gewalt, weiblicher Genitalverstümmelung, erzwungener oder zu früher Ehe)
  8. Schutz vor Waffengewalt
    (Schutz vor Krieg, bewaffneten Konflikten)
  9. Strafjustiz und Freiheit
    (keine Bestrafung auf grausame, schädliche und herabsetzende Art, faire Anhörung unter Berücksichtigung des Alters und der Bedürfnisse, Recht auf Hilfe, um sich von einem Missbrauch zu erholen)
  10. Privatsphäre
    (Schutz vor Mobbing, Einschüchterung, Belästigung, Bedrohung und Angriffen auf den eigenen Ruf)
  11. Rechte von Minderheiten und indigenen Gruppen
    (Praktizierung der eigenen Kultur, Ausübung der Religion, Sprechen der Muttersprache)
  12. Bildung
    (Schulbildung, um eigene Persönlichkeit, Talente und Fähigkeiten zu entwickeln, Recht auf Informationen und Beratung, Recht darauf eigene Rechte zu kennen)
  13. Spiel
    (Recht auf Spielen, ausruhen, sich Freunde selbst aussuchen, Ideen zu äußern und genießen von Kunst und Kultur)
  14. Freiheit der Gedanken
    (Recht auf eigene Meinung, freie Wahl des Glaubens oder kein Glauben)
  15. Meinung und friedliche Proteste
    (Zusammenkunft mit Menschen gleicher Meinung, Recht sich zu informieren)

 

Kinderschutz, Entwicklungsförderung und altersangemessene Beteiligung sind grundlegende Werte, die unser Bild einer Kindheit in Deutschland prägen. Pädagogische Fachkräfte tragen in der Gestaltung des gemeinsamen Alltags dazu bei, diese Werte zu leben und sie den Kindern zugänglich zu machen.

Kolumnistin Svenja Gleffe
Svenja Gleffe ist ausgebildete Kinderpflegerin und Erzieherin. Für mehr Infos zur Autorin und ihren Beiträgen auf „Mehr erfahren“ klicken.
Autorenprofil Svenja Gleffe

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